Wie aus Lucie Sommer-Leix mein Logo SOMMERLICHT entstanden ist.
Nach sonnigen Frühlingstagen im Februar 1957, als zwischen zwei Tagen frischer Schnee die aufkeimenden Huflattich Bläten bedeckte, wurde ich während der Nacht geboren.
Da Priester und Gemeindeschreiber zu keiner Einigung über meine Namensgebung fanden und jeder auf die Macht seines Amtes bestand, wurde ich auf Lucia getauft und als Lucie beurkundet. Lucia und Lucie stehen für weibliche Vornamen, deren Bedeutung sich auf lateinisch Lux, das Licht, zurückführen lässt.
Dem Namen "Leix" kommt meines Wissens kein spezieller Sinn zu, weshalb ich annehme, dass ein alter Übertragungsfehler vorliegt.
Bei handschriftlicher Überlieferung war in früheren Zeiten üblich, einer Verwechslung zwischen den Buchstaben "n" und "u" vorzubeugen, indem das "u" mit einem Oberstrich versehen wurde. So nehme ich an, dass ein salopp geschriebenes "u" irrtümlich als "ei" gelesen und sich somit ursprünglich Lux zu Leix wandelte.
Zu meinem Vor-und Familienname gesellt sich mein Geburtsname Sommer, der eine Jahreszeit beschreibt, die ohnehin für die längsten Lichttage steht.
Schließlich findet sich in SOMMERLICHT die Essenz aller meiner Namen.
Inspiration
Dass der Mensch und im Besonderen die Frau im Fokus meiner Arbeiten stehen, überrascht nicht. Ich bin Frau.
Somit nutze ich den Vorteil des weiblichen Blicks. Ich sehe einen bunten, facettenreichen und wandlungsfähigen Frauenkosmos, in dem Schönheit nicht nur allein in der Erotik liegt.
Entdecken Sie vielmehr die ironischen, witzigen, aber auch ernsten und aktuellen Botschaften in meinen oft detailreichen Arbeiten. Die Frau variiert als sinnlich-körperliche Erscheinung. Einerseits in ihrer bunten, energiegeladenen Drallheit, stark, stolz, würdevoll; andererseits als Geschöpf in schlanker, empfindsamer Kargheit, poetisch, leicht und lyrisch mit fließendem Charakter. Einmal zart zurückgenommen, einmal dynamisch, eine Befreiung zur reinen Farbigkeit. So zeigen meine Arbeiten das freiheitliche, zauberhafte und doch rebellisch Menschliche.
Oft bin ich überrascht, verwundert, manchmal auch verärgert über die Zerrspiegel, die unsere Gesellschaft produziert und denen man sich kaum entziehen kann. Auch mit dem allgegenwärtigen Ego und wechselnden Schönheitsidealen setze ich mich mit meinen Arbeiten auseinander.
Solchen Antrieben entsprangen die bunten, drallen, in ein Korsett gezwängten Keramikskulpturen "Tausendschönchen":
Stark, stolz, extravagant, würdevoll ebenso wie hemmungslos, frech, ironisch, sinnlich-melancholisch und erotisch. Möglicherweise erinnern diese Skulpturen an den Tschechischen Film "Tausendschönchen" von Vera Chyntilova, der 1966 verboten und doch als Meilenstein des Kinos gefeiert wurde. Weil er - damals wie heute - politisch, avantgardistisch, witzig und vielleicht deshalb extrem unterhaltsam ist.
Ich bin aufmerksamer Beobachter und werde, wie wir alle als Produkt unserer Zeit, von vielen Eindrücken beeinflusst. Dies geschieht durch Zwischenmenschliches, Medien, Ausstellungen, Reisen und durch die Prägung der eigenen Erfahrung meiner jüngeren und älteren Vergangenheit.
Meine Arbeiten
Meine gegenständlichen Bilder und Skulpturen halten offene Geschichten bereit. Für den schnellen Blick das Offensichtliche, wie beispielsweise die Zitrone auf dem Bild Mauerflüstern.
Für den philosophischen, suchenden Betrachter sind sechs weitere Abbildungen in der Mauer enthalten. Also die "Geschichte hinter der Geschichte", eine imaginäre Reise in eine fremde Welt, die doch immer eine Reise zu sich selbst bleibt.
Lassen Sie uns einmal in den "Seelenlustgarten" gehen.
Warum trägt die Frau ein Kleid aus Kohlblättern, die in der Darstellung wie Kleiderspitzen anmuten? Welche Aussage trifft auf eine Hand zu, die einen Löffel mit symbolträchtigen Oliven hält, jedoch in einer Art, dass mehrere Deutungen möglich erscheinen? Wird der Inhalt dargeboten und wenn ja, mit wem geteilt, selbst verzehrt oder aber mit einem "Fingerschnipp" verschleudert? Dieses Bild hält, wie fast alle Werke, noch viele andere Rätsel bereit, die entdeckt werden wollen und als Vehikel für eigene Geschichten und Vorstellungen individuell interpretiert werden können.
Bitte werfen Sie mit mir einen kritischen Blick auf die "Vielbeschäftigten".
Sorgenvoll war es an mir diejenigen Menschen zu spiegeln, die mehr oder weniger umtriebig versuchen ihr Leben und ihre Umwelt zu kontrollieren, es "fest in Griff" bekommen zu wollen. Mir war daran gelegen, zum Innehalten zu ermutigen, wachzurütteln und ins Bewusstsein zu rücken, wie wertvoll unsere Lebensenergie ist, statt sie unbeweglich, gestelzt in einem schwarz-weiß Raster zu verlieren, in dem Gleichmut, Toleranz, genauso verloren gehen, wie die Muße für Ideen und die innere Stimme. Vielleicht vermag die überzeichnete Vorstellung einer Narrenkappe einer "Krone auf dem Kopf" gleichen, die trotz allem Lob und Schulterklopfen nicht für das ersehnte Glück steht, sondern auch etwas unangenehm drückt.
Vertrauen Sie also nicht dem schön glänzenden oberflächlichen An-schein - und nicht nur in meinen Arbeiten!
Material, Arbeitsweise
Ich verbinde die Tradition der Malerei, Koloristik, Keramik und Bildhauerei mit meinem Anspruch auf Autonomie. Dabei arbeite ich abstrakt, figurativ, traditionell und experimentell. "Ich probiere!" ist mein Leitsatz bis heute geblieben.
Objekte und Skulpturen sind aus Terrakotta hohl modelliert und viele davon sind bei über 1.240 Grad gebrannt und glasiert. Somit werden sie frostsicher und sind gegen Umwelteinflüsse und Verwitterung sogar widerstandsfähiger als Bronze oder Granit. Außerdem schätze ich die Möglichkeit der vielfältigen, leuchtenden Farbgebung.
Objekte, wie die meditativen "Sitzsteine", die Skulpturen oder Bilder, jedes Stück wird von mir in ungeteilter Aufmerksamkeit von Hand gearbeitet.
Ich halte das elementare Gleichgewicht und die ästhetische Harmonie für einen absoluten Wert des menschlichen Geistes. Kunst wird nicht automatisch anspruchslos, wenn sie bunt, ansprechend ästhetisch oder auch dekorativ ist, genauso wenig wie Gegensätzliches automatisch elitär wird.
Es ist überaus wünschenswert, wenn Kunst berührt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann. Ob Kunst trivial, primitiv oder niveauvoll ist, entscheidet letztlich jeder für sich selbst.
Das Klischee, dass man als Künstler permanent von der Muse geküsst wird und einem die Dinge nur so in den Schoß fallen, hat mit meiner Wirklichkeit wenig zu tun. Vielmehr steckt auch hinter einer durchaus spielerischen Arbeit, Disziplin, Ausdauer, Geduld und nicht zuletzt Leidenschaft, die mich antreiben, bis ich zufrieden bin und finde, dass meine Arbeit ein besonderes Geschenk darstellt.
Sollten Sie eine eigene Vorstellung von einem gewünschten Bild oder einer Skulptur verwirklicht haben wollen, freue ich mich, wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen. Vielleicht kann ich es für Sie realisieren.
Recht herzlichen Dank für Ihr Interesse.